Alle Kinder haben die märchenhafte Kraft, sich in alles zu verwandeln, was immer sie sich wünschen (J. Cocteau)  | 
Heilpädagogischen Reiten ist ein pädagogisches, psychologisches, psychotherapeutisches, rehabilitatives und soziointegratives Angebot mit Hilfe des Pferdes bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit verschiedenen Störungen und Behinderungen. Im Vordergrund steht dabei nicht die reitsportliche Ausbildung, sondern die individuelle Förderung über das Medium Pferd, insbesondere eine günstige Beeinflussung von Motorik, Wahrnehmung, Lernen, Befinden und Verhalten.
Zielgruppen sind lernbehinderte, geistigbehinderte, verhaltensauffällige und psychisch kranke Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Beim Heilpädagogischen Reiten mit Kindern und Jugendlichen tritt das Pferd als Medium zur Förderung, Erziehung und Verhaltensänderung auf. Die Hauptzielsetzung ist die Förderung bzw. das Ingangsetzen der Dialogfähigkeit und Handlungskompetenz als Voraussetzung für den Aufbau von tragfähigen Beziehungen. Durch unmittelbare Reaktionen des Lebewesens auf das kindliche Handeln, kann den Kindern die Folge ihres Handelns bewusst gemacht werden. Es wird eine Förderung auf der sozialen Ebene angestrebt, die durch den Umgang mit dem Pferd und den anderen Mitgliedern einer kleinen Reitergruppe geschehen kann.
Das Therapeutische Reiten unterscheidet sich in einigen Punkten grundlegend von anderen Therapieansätzen und bietet zahlreiche spezifische Vorteile:
Das Pferd kann Kommunikationsprozesse unterstützen,auch wenn direkter Kontakt zum Therapeuten kaum möglich ist. Wenn z. B. die zwischenmenschliche Beziehung gestört ist, durch Missbrauch, Misshandlung, frühe Beziehungsstörungen bei Kindern, Erziehungsprobleme, etc. bietet das Pferd eine Art Kontakt an, wie er noch nicht erlebt wurde und mit dem auch noch keine negativen Erfahrungen im Erfahrungsrepertoire des Kindes vorhanden sind. Die nonverbale Kommunikation zwischen Kind und Pferd kann auf körperlicher Ebene stattfinden. Gerade für die Kinder, die der menschlichen Sprache ängstlich und ablehnend gegenüberstehen, ist die Möglichkeit einer nonverbalen Verständigung mit dem Pferd von besonderer Bedeutung. Das Getragenwerden, der Körperkontakt und die soziale Nähe werden mit frühkindlichen Bedürfnissen nach Körperkontakt assoziiert.
Das Getragenwerden, der Körperkontakt und die soziale Nähe werden mit frühkindlichen Bedürfnissen nach Körperkontakt assoziiert. Sämtliche Sinne werden angeregt. Man kann Pferde sehen, hören, riechen, anfassen. Sie vermitteln besonders einsamen Personen das Gefühl des Angenommenseins. Die Kinder erhalten auf dem Pferderücken eine wichtige Körpererfahrung. Die Schwingungen des Pferdes in verschiedenen Gangarten können unterschiedlichste Stimmungen hervorrufen. Somit wird der Schritt häufig als beruhigend und entspannend empfunden, der Trab als belebend und der Galopp als rund und harmonisch. Vielen Kindern wird das Gefühl vermittelt, fliegen zu können.

Weitere detaillierte Information über die Möglichkeiten des heilpädagogischen Reitens und den Reiterhof Ihm können Sie im Buch von Vanessa Ihm"Heilpädagogisches Reiten und Entwicklungsförderung - Theoretische Hintergründe und Fallbeispiele" nachlesen, das bei Freimut & Selbst erschienen ist und im Buchhandel unter ISBN 3-9805293-6-3 für 16,00 € erhältlich ist.